Bei der Optimierung Ihrer Abfallströme kann die Automatisierung eine wichtige Rolle spielen. Wie? Dazu haben wir Joris Ceyssens, den Direktor von VINTIV, befragt, der sich auf die Entwicklung, den Bau, die Inbetriebnahme und die Nachrüstung von Maschinen spezialisiert hat. Und das für die unterschiedlichsten Branchen.
Auch bei VINTIV beobachtet man, dass die Zahl der Anfragen aus dem Recyclingmarkt sehr stark ansteigt. Aber auch Unternehmen, deren Kernkompetenz nicht im Recycling liegt, werden sich immer mehr der Umwelt und der Bedeutung energieeffizienter Maschinen bewusst. Ceyssens: „Das ist nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant.“
Vom Audit zur Automatisierung
Alles beginnt mit einer Idee. Was sind die großen Energieverschwender? Welche Abfallstoffe gibt es und werden sie sinnvoll genutzt? Diese Idee kann aus einem Audit gewonnen werden, das Sie als Unternehmen über From Waste 2 Profit beantragen können. Oder indem Sie Ihren eigenen Produktionsprozess unter die Lupe nehmen. VINTIV wird mit dieser ersten Idee beginnen, indem es die technische und finanzielle Durchführbarkeit untersucht, und zwar auf eine sehr zugängliche Weise. „Um ein fiktives Beispiel zu geben: Nehmen wir an, Sie stellen fest, dass Ihr Abfallstrom hauptsächlich aus Karton und Papier besteht. Dann kann man auf die Idee kommen, es zu mahlen, zu einem neuen Produkt zu verarbeiten und es zu verkaufen. Sie kommen mit einer solchen Idee zu uns, und wir prüfen, ob es sie bereits gibt, ob sie technisch machbar ist und wie hoch die Kosten sind. Gibt es zum Beispiel bereits eine Standardmaschine? Oder ist die Standardmaschine nur teilweise nutzbar? Dann schauen wir uns die Möglichkeiten einer Nachrüstung an: Wie können wir die Maschine umrüsten? Gibt es sie noch nicht? Dann beurteilen wir, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, diese Maschine für Sie zu entwickeln.”
Durchführbar und skalierbar
Das Kundenportfolio von VINTIV reicht von Doktoranden auf der Suche nach Automatisierung für ihre Forschung bis hin zu multinationalen Unternehmen. „Unsere Dienstleistung ist sehr skalierbar“, erklärt Ceyssens. „Für Act&Sorb, ein vom Doktoranden Kenny Vanreppelen gegründetes Start-up-Unternehmen, haben wir zum Beispiel einen Standard-Rohrofen nachgerüstet, um MDF-Platten wiederzuverwerten. Dies war zunächst ein sehr kleines Projekt, mit dem er beweisen konnte, dass seine Idee funktioniert, skalierbar und auch technisch durchführbar ist. Und inzwischen hat er es geschafft, sein Unternehmen aufzubauen.”
Aber auch wenn Recycling nicht zu Ihren Kernkompetenzen gehört, lohnt es sich, Ihren Produktionsprozess genau unter die Lupe zu nehmen und über eine Automatisierung oder Optimierung Ihrer Produktionslinie nachzudenken. Vor allem, wenn man über die wörtliche Bedeutung des Begriffs Abfall hinausgeht und zum Beispiel auch die Energieeffizienz einbezieht. „So wie es heute beliebt ist, ein Haus zu renovieren, wird auch die Renovierung von Maschinen immer mehr in Betracht gezogen. Oder die Nachrüstung. Wir tauschen die Maschinensteuerung aus, optimieren den Antrieb… Für einen unserer Kunden aus der Lebensmittelindustrie haben wir zum Beispiel eine Nachrüstung seiner Produktionslinie durchgeführt. Alle alten Motoren wurden durch neue Servomotoren ersetzt, ebenso wie der elektrische Schaltkasten. Resultat? Eine viel energieeffizientere Maschine“, erklärt Ceyssens. Es versteht sich von selbst, dass eine solche Nachrüstung skalierbar ist und auf lange Sicht sogar verhindert, dass Ihre gesamte Produktionslinie veraltet und ersetzt werden muss. Win-Win? Sicher!